Fünf Tipps für mehr Selbstbewusstsein im Job
Fiona Grayson, Gründerin der Plattform „She can. She did., die jungen Unternehmerinnen im Teenageralter, in ihren Zwanzigern und Dreißigern unterstützt, hat mit uns ein paar brillante Gedanken darüber geteilt, wie du dein Selbstvertrauen bei der Arbeit stärken kannst dich vom Hochstapler-Syndrom (engl. „imposter syndrom“) ein für alle Mal zu verabschieden kannst.
Ihre fünf Tipps kannst du auch großartig als Checkliste verwenden, wann immer du vor einer beruflichen oder persönlichen Herausforderung stehst. Aber: Fionas wichtigster Tipp ist, dass Selbstvertrauen auch dadurch entsteht, dass man tief im Inneren akzeptiert, dass die Dinge manchmal nicht so laufen, wie man es sich wünscht – und das ist in Ordnung! Es gibt viel zu lernen, wenn man unabhängig vom Ergebnis beharrlich bleibt und nie nachgibt, wenn sich Selbstzweifel, Angst oder das Hochstapler-Syndrom einschleichen. Denke daran, dass du viel stärker bist, als du glaubst. Schau nach vorne, mach weiter und sei dir sicher, dass du das packst!
1. Übung macht den Meister
„Wer versagt sich vorzubereiten, bereitet sein Versagen vor.“, sagte mal Benjamin Franklin. Das Leben wäre um einiges einfacher, wenn wir uns nicht so anstrengen müssten, um erfolgreich zu sein, oder? Aber es ist schon ein großartiges Gefühl, eine Aufgabe in dem Wissen erledigt zu haben, dass man sein Bestes gegeben hat und das es so gut gelaufen ist, wie es nur konnte. Als Kind wurde mir beigebracht, dass das Endergebnis nicht ausschlaggebend ist – und ich stolz darauf sein kann – solange ich mich bestmöglich vorbereitet habe. Trotz stetig anwesender Nervosität ist es wahnsinnig befreiend, an einer Besprechung teilzunehmen, einen Pitch oder eine öffentliche Rede zu halten oder eine Arbeitsaufgabe hinter mich zu bringen und tief im Inneren zu wissen, dass ich alles getan habe, was ich konnte, um mich vorzubereiten. Abgesehen davon bin ich ein Verfechter von ungewöhnlichen Übungsmethoden. Nehmen wir mal öffentliches Reden als Beispiel. Anstatt eine Rede immer und immer wieder vor dem Spiegel oder vor Familie und Freunden zu rezitieren, übe ich lieber während meiner 10-minütigen Autofahrten zum und vom Büro. Am Tag der Rede fällt es mir dann umso leichter, freier und natürlicher zu sprechen und ich weiß, dass ich nicht groß abschweifen werde, weil ich mir immer nur 10 Minuten zum Üben gegeben habe. Sei es eine halbe Stunde vor einem wichtigen Anruf, um Notizen durchzugehen, einen halben Tag, um sich auf eine wichtige Besprechung vorzubereiten, oder mehrere Tage, um sich auf ein Bewerbungsgespräch oder eine Prüfung vorzubereiten– es ist wichtig, seine Hausaufgaben zu machen und seinen Instinkten zu vertrauen. Du wirst überrascht sein, wie sehr du deinem Bauchgefühl vertrauen kannst, wenn es an der Zeit ist, ins Rampenlicht zu treten. Und solange du dich ausreichend vorbereitet hast, kannst du die Bühne erhobenen Hauptes verlassen.
2. Nutze ein Alter Ego
Wenn ein Alter Ego gut genug für Beyoncé ist, ist es das auch für uns, Ladies! Seit der Gründung meines Unternehmens „She can. She did.“ habe ich so viele Momente erlebt, in denen ich mit dem Hochstapler-Syndrom zu kämpfen hatte. Ich wollte oft einfach nur zurück ins Bett und mir die Decke über den Kopf ziehen. Aber genau in diesen Momenten schoss mir die Frage in den Kopf: "Was würde Beyoncé tun?!". In einem Gespräch mit Oprah im Jahr 2008 sprach Beyoncé darüber, wie sie sich zu Beginn ihrer Karriere in die Rolle eines Alter Egos schlüpfte, wenn sie Lampenfieber hatte und der Applaus Hunderttausender Fans sie nervös machte. "Das ist der Moment, in dem ich zu Sasha Fierce werde! Meine Körperhaltung ändert sich, die Art, wie ich spreche, alles ist anders!", so Beyoncé. Wie würde die Person, die du bewunderst, mit der Aufgabe umgehen, die dich nervös macht? Wie würde sie gehen? Wie würde sie sprechen? Wie würde sie sitzen? Wie würde sie stehen? Wie würde sie damit umgehen, wenn Ihre Stimme zittert oder sie beim Betreten des Raumes stolpert? Nimm dir einen Moment, darüber nachzudenken, und kreiere ein Alter Ego für die Aufgabe, die du meistern willst – vertraue deiner inneren Sasha Fierce!
3. Sage „Ja“ zu Dingen, die dir Angst machen
Der erste Schritt besteht darin, "Ja" zu sagen, und der zweite Schritt besteht darin, es anderen zu erzählen, damit du dich nicht aus der Verantwortung ziehen kannst. Jedes Mal, wenn ich eine Herausforderung bewältigt habe, die mir Angst gemacht hat, habe ich mich hinterher viel stärker und selbstbewusster gefühlt! Sei es ein Wettkampf, für den du dich angemeldet hast, der unmöglich zu gewinnen scheint; eine Rede, die du dich bereit erklärt hast zu halten, obwohl dich schon der Gedanke vor 10 Leuten - oder 100! - zu reden nervös macht; die Geschäftsidee, die du nach langem Überlegen endlich zur Realität machen möchtest oder einfach das Meeting, das du dich bereit erklärt hast zu leiten, obwohl du das noch nie gemacht hast. Jedes Mal, wenn du über deinen Schatten springst und zu etwas „Ja“ sagst, das dir Angst machst, umso selbstbewusster wirst du. Früher oder später summieren sich diese Erfahrungen zu etwas viel Größerem - dem Selbstvertrauen - und ehe du dich versiehst, hast du bald eine ganze Reihe von Erfolgen, an die du zurückdenken kannst, wenn du Angst hast, die dir ein Leben lang als Erinnerung daran dienen werden, wie fähig du bist.
4. Lernen, über dich selbst zu lachen, wenn die Dinge nicht ganz nach Plan verlaufen!
Während der ersten zwei Minuten meiner Eröffnungsrede beim Launch von „She can. She did. – Midweek Mingles“ im Jahr 2018, wurde mein Mund so trocken, dass ich spüren konnte, wie meine Lippen an meinem Zahnfleisch klebten. (Was die Damen in der ersten Reihe wohl gedacht haben!) Obwohl der Teenager in mir, der das öffentliche Reden gehasst hat, am liebsten im Boden versinken wollte, machte ich eine kurze Pause, um einen Schluck Wasser zu trinken, gab zu, dass ich ein wenig nervös war und lachte mit dem Publikum darüber. Einen Moment später fühlte ich mich entspannt und konnte weitermachen. Sobald du dich entspannst und dich daran erinnerst, dass es bei Leben und Herausforderungen um die Erfahrung und nicht um ein perfektes Endergebnis geht, wird es viel einfacher, damit umzugehen. Wenn du einen Weg findest, die Kontrolle über die Situation zu übernehmen, über die du dir Sorgen gemacht hast, strahlst du letztendlich Selbstvertrauen aus. Sei es, wenn du mitten in einer wichtigen Präsentation einen offensichtlichen Rechtschreibfehler bemerkst, wenn du die Damentoilette mit deinem Rock in deiner Unterwäsche steckend verlässt oder wenn du dich bei einem Networking-Event nicht an den Namen einer Person erinnern kannst. In dem Moment, in dem du deine Hände hochhältst, dir deinen Fehler eingestehst und darüber lachst, reduzierst du diesen sogenannten "Fehler" auf nichts weiter als eine lustige Geschichte – und vielleicht eine Lektion fürs Leben, dass du in den Spiegel schauen solltest, bevor du die Toilette verlässt!
5. Nimm das Notwendigste mit
Sei es eine zweite Strumpfhose, für den Fall, dass deine jetzige Strumpfhose eine Laufmasche bekommt, eine Packung Blasenpflaster, sodass du dich nicht um schmerzende Füße sorgen musst, oder Kaugummis, damit du einen trockenen Mund vorbeugen kannst – dein eigenes Erste-Hilfe-Paket vor einem wichtigen Tag bei der Arbeit zu packen macht einen großen Unterschied darin, wie du dich fühlst und gibt dir zusätzlichen Rückhalt, wenn du ihn am meisten brauchst.